Samstag, 25. Dezember 2010

Sooo, es ist Weihnachten...

... und ich habe es nicht geschafft, innerhalb der Grenzen Ungarns einen letzten Blogeintrag zu verfassen. Die Zeit verging zum Schluss unheimlich schnell, viele viele (!!!) Sachen mussten in Koffern und Taschen verstaut werden, ich musste mich von lieb gewonnenen Menschen verabschieden, mich durch ein winterliches Pécs kämpfen und schließlich gedanklich zu Hause ankommen. All das hat viel Zeit und Energie gekostet.

Meinen Eltern hat Pécs, was im Schnee noch verschlafener war als sonst gut gefallen. Über die Menge des Gepäcks waren wir alle gleichermaßen schockiert. Auch ich habe nicht geahnt, dass es letztlich soo viel ist. Wir hatten schließlich 1 Reisetasche, 2 Koffer, 1 Reiserucksack, 1 Laptoprucksack, 2 Handtaschen und 1 Beutel mit Verpflegung. Aufgeteilt auf 3 Personen - da sind alle gut bepackt. Aber wir haben alles gut transportiert. In Pécs mit der Hilfe meiner geliebten VolanTaxen, in Budapest mit Hilfe von Muskelkraft und der Metro. Samstag nachmittag sind wir in Budapest angekommen, haben unser Zimmer in einem sehr hübschen, individuellen Hotel bezogen und haben uns auf den Weg in die winterliche Stadt gemacht. Abends und mit dem Schnee sieht Budapest einfach nur TRAUMHAFT aus!!! Aber es war sooo kalt, dass wir immer nur kurz draußen waren und viele Strecken mit der Metro oder Straßenbahn zurückgelegt haben. Wir haben dann noch bei "Menza" am Liszt Ferenc tér gegessen - sehr empfehlenswert!
Abends im Hotel habe ich dann die Badewanne genossen, was gar nicht so einfach war, denn durch das gechlorte Wasser und die Kälte hatte ich gefühlte Erfrierungen 1. Grades an den Beinen, und das tat richtig weh.
Sonntag morgen war der Plan, mit der Metro wieder nach Keleti zu fahren. Wir also unsere Koffer die Treppen runtergeschleppt. Da wird die Metro geschlossen!! Vor unseren Augen - und am Samstag haben wir die Zuverlässigkeit noch gelobt...
Naja, wir hätten dann Bus und Straßenbahn nehmen sollen. Das war mir aber irgendwie dann mit dem vielen Gepäck alles zu unsicher und anstrengend. Also: Taxi. Da man sich nicht auf die Budapester Taxifahrer verlassen kann (ich habe wirklich furchtbare Geschichten gehört), habe ich ihm einfach die Zahl Forint angeboten, die mir eingefallen ist. War ne dumme Idee, der Taxifahrer ist jetzt nämlich reich. Aber naja, wir sind schnell und sicher in Keleti angekommen, haben unsere Plätze im Eurocity bezogen und ich habe Abschied genommen.
In so einem Zug kann man lustige Sachen erleben!! An sich war die Fahrt wirklich schön, wir sind durch herrliche verschneite Landschaften gefahren, haben gequatscht, geschlafen, gelacht, im Speisewagen gegessen usw. Wir sind sogar pünktlich in Dresden angekommen!!
2 lustige Geschichten möchte ich aber noch aufschreiben:
1) Meine Mutter wurde von einem alten Herren in ein Gespräch verwickelt, in dessen Verlauf er ihr erzählte, dass er jetzt mit seiner Frau in Ungarn auf dem Dorf wohnt, ohne fließendes warmes Wasser usw., und dass sie Gänse, Hühner und Enten züchten. Sie fahren gerade zu ihren Kindern nach Berlin, um Weihnachten zu feiern. Und sie hätten Gänse, Hühner und Enten mit. Im Zug. Tiefgefroren. Auf der Gepäckablage, im Koffer. Bei der Vorstellung, wie die da langsam auftauen, hat es uns vor Lachen fast zerrissen...
2) Irgendwo in der Tschechischen Republik fing auf einmal ein Wecker an zu klingeln. Der Ton war schrill, laut und eigentlich nicht zu überhören. Und er war stetig und hörte nicht auf. Nachdem wir das eine ganze Weile ausgehalten haben und meine Eltern 5 mal nachgefragt haben, ob das auch wirklich nicht mein Wecker ist (NEIN!) hat sich mein Vater ein Herz gefasst und den alten Herren, der am 4er uns gegenüber saß, gefragt, ob es sein könnte, dass sein Wecker so laut klingele. Der hatte das gar nicht gehört und meinte dann, ja, das sei ihm schon öfter passiert. Mein Vater meinte daraufhin: meine Batterien halten nie so lange. Er dann; ja, meine schon, und der Wecker ist noch von meiner Mutti.
Ist das nicht putzig?? :)

Montag musste ich mit meiner Mutter erstmal nach Dresden, neue Hosen kaufen. Denn ich habe aus Ungarn nur Erfahrungen, Fotos usw. mitgebracht, sondern auch 6 Kilo mehr, sodass ich hier mit meinen Hosen langsam aber sicher ein Problem bekommen habe.

Gestern war dann auf einmal schon Heilig Abend... Echt verrückt.

In den besten Reisebeschreibungen interessiert uns doch der Reisende am meisten, wenn er sich nur zeigen mag. Wer eine Reise beschreibt, beschreibt damit sich immer auch selber.

Jean Paul, (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge

Freitag, 17. Dezember 2010

Fotos Budapest





















Winter Winter Winter... und Polen



Eigentlich sollte ich ziemlich genau jetzt meine Eltern vom Zug abholen. Da hat mir allerdings der strenge polnische Winter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn der Nachtzug steht irgendwo in Tschechien. Seit 3 Stunden. Also sitze ich hier im Hostel und warte... :(
Deswegen kommen jetzt ein paar Fotos vom verschneiten Pécs.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Vielleicht der letzte Post?!

Oder zumindest der vorletzte...
Ich sitze gerade in Budapest in einem Hostel und erhole mich vom heutigen Tag. Nachdem die letzten Naechte allesamt etwas kurz ausgefallen sind, weil ich das Leben im Wohnheim nochmal genossen habe und wir viele gute "Flur-Gespraeche" hatten, habe ich beschlossen, heute früh ins Bett zu gehen. Mal schauen, ob das klappt. Heute morgen musste ich auch wieder früh raus, um nach Budapest zu fahren. Im Zug hab ich mal wieder so tief und fest geschlafen, dass mich die Schaffnerin anschreien musste, damit ich aufwache und ihr mein Ticket zeige... Irgendwie kann ich Zügen einfach wunderbar schlafen. Ich hoffe, das hilft mir am Sonntag bei der 9-stündigen Rückfahrt.
Naja, in Budapest angekommen (Deli, nicht Keleti, dummerweise haben die hier den Fahrplan geándert) stand ich mal wieder an einem chaotischen ungarischen Bahnhof und hab den Abgang zur U-Bahn nicht gefunden. Typisch. Die Schilder sind manchmal echt ziemlich dumm angebracht. Dann wollte ich ein Tagesticket kaufen. Die Frau am Schalter hat leider weder "Tagesticket" noch "Daily Ticket" verstanden - AAAAHHHH. Aber gut, irgendwelche netten Leute, die dann übersetzen helfen gibt es immer.
Dann direkt weiter zum Hostel, das ist echt super. Ganz klein und familiár, soweit ich beurteilen kann sauber, mit Frühstück und allem drum und dran. Und 2 PCs zur freien Benutzung. Sonst könnte ich euch ja jetzt nicht schreiben. :)
Dann bin ich erstmal in die Grosse Synagoge. Ein Traum!!! Danach weiter zum Parlament. Und ihr werdet es nicht glauben, aber ich hab von der Vorderseite kein Foto machen können. Ich bin einfach nicht über die Strasse gekommen. :( Aber von der Rückseite siehts auch nett aus. Dann fix ein Sandwich gegessen und ab nach Ferihegy gefahren, um Lisa zu verabschieden, die ja das Semester mit mir zusammen weg war. Da ist mir ja fast ein bisschen sentimental ums Herz geworden...
Dann bin ich wieder in die Stadt, auf den Weihnachstmarkt. Der ist echt ganz schön. Aber es ist soooooo kalt, dass ichs einfach nicht lange ausgehalten habe. Da ich eh noch einige Einkáufe und Bestellungen zu erledigen hatte, bin ich dann einfach ins Arena Plaza, eine grosse Shoppingmall gefahren. Da gibts námlich Stradivarius, Bershka, Tezenis und Calzedonia. Alles, was das Frauenherz begehrt...
Aber irgendwann kann man auch nicht mehr shoppen (mangelnde Kondition, mangelnde Konzentration, müde, mangelnde finanzielle Ressourcen)
Und jetzt sitze ich hier. Hab mir erstmal in Ruhe die Haare gewaschen, werde gleich noch was essen, und gehe ins Bett - wenn ich mich nicht im gemütlichen Gemeinschaftsraum mit Flachbildfernseher (gefühlte 2 Meter Bildschirmdiagonale) mit den Australiern verquatsche...
Morgen früh werde ich wieder mal zeitig aufstehen, um meine Eltern in Keleti abzuholen und mit ihnen hoffentlich erfolgreich nach Deli zu hetzen, um den Zug nach Pécs zu bekommen.
Samstag gehts dann auch schon wieder zurück nach Budapest. Und Sonntag endgültig nach Hause.
Fotos und ausführliche Berichte über dieses letzte bewegte Wochenende werden Anfang náchster Woche folgen.
Bye Bye'

Samstag, 11. Dezember 2010

Weihnachtsfeeling in Pécs


Jaja, die Weihnachtsstimmung, die kommt so langsam. Grad rieselt wieder ein bisschen Schnee. Wahrscheinlich bleibt er nicht liegen, aber man weiß ja nie. Inzwischen ist wenigstens die Stadt auch ein bisschen illuminiert. Vor der Basilika steht eine Krippe, und einen Weihnachtsbaum gibt es auch. Über die Dekoration des Einkaufszentrums habe ich ja schon berichtet. Nun sollt ihr alles auch noch verbildlicht bekommen:












Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten. Gestern war mein letzter Unitag. Darüber bin ich ganz froh, da das Niveau hier leider einfach nicht sehr hoch war. Jetzt muss ich nur noch 2 Hausaufgaben erledigen und abschicken und mit einer Ungarin ein Projekt zu Ende schreiben. Dann passt das alles. Das merkwürdige daran ist, dass ich, wenn alles so klappt wie ich will, ich erst wieder in 10 Monaten Uni habe, da ich nächstes Semester gern ein Praxissemester einlegen würde. Aber das steht auch alles noch auf wackligen Beinen. Dafür müssen mir erst noch Sachen anerkannt werden, und ich muss eine gute, möglichst bezahlte Praktikumsstelle im Ruhrgebiet finden, die mir für 4 oder 5 Monate haben wollen.
Also drückt mir dafür die Daumen.
Heute in einer Woche bin ich mit meinen Eltern vielleicht gerade auf dem Weg nach Budapest. uiuiui. Ganz schön verrückt, wie schnell die Zeit hier verging.
Ich wünsche euch morgen einen schönen 3. Advent!
Bis ganz bald :)

Dienstag, 7. Dezember 2010

Misserfolge und Erfolge...

... können so nah beieinander liegen!
Am Sonntag wollte ich ja eigentlich auf den Fernsehturm. Naaja, der einzige Bus in zwei Stunden kam leider überpünktlich so dass er uns vor der Nase weggefahren ist. Grummel... da muss ichs irgendwie nochmal im Laufe der Woche versuchen. Das war ein Misserfolg.
Dann habe ich die Note für meinen Wirtschaftsenglischkurs (fortgeschritten) bekommen: eine 5. Was im ungarischen Notensystem eine deutsche 1 ist. Quasi. Wisst ihr was ich meine? Auf jeden Fall ein "sehr gut". Eigentlich wäre es nur eine 2 gewesen, so rein nach meinen Punkten (was ich auch schon ziemlich gut finde, dafür, dass ich nie gelernt habe und die Essays meistens noch nicht einmal nochmal durchgelesen habe), aber da meine Mitarbeit so gut war und den Kurs so sehr voran gebracht hat, hat sie mir ne 1 gegeben. Das erinnert mich stark an Schulzeiten zurück!!
Nun ja, heute morgen bin ich dann durch Zufall auf das Bild von einem schönen Haus gestoßen und ich dachte mir: na mal schauen, wo das ist. Google Maps hilft ja immer und tatsächlich - 13 min zu Fuß stand da. Leider habe ich irgendwo nen falschen Abzweig genommen... So ist der Spaziergang ein wenig länger geworden, aber das hat sich auf jeden Fall trotzdem gelohnt. Denn: 1. habe ich das Haus gefunden, und 2. gleich noch einen kleinen Supermarkt direkt hier in der Nähe.
Bild (vom Haus, nicht vom Supermarkt...):

Sonntag, 5. Dezember 2010

Neue Bauten, schlechte Kultur


Mal wieder ein längerer Bericht von mir, der die kulturellen Seiten von Pécs beleuchtet. Pécs ist ja bekannt für Zsolnay, diese spezielle Keramik, die sehr säureresistent und farbintensiv ist. Dies wurde und wird in Pécs hergestellt, aber viele der ehemaligen Fabrikhallen stehen inzwischen leer. Zum Kulturhauptstadtjahr sollte daraus nun ein Kulturviertel werden, wie so vieles ist das aber noch nicht fertig (wir haben Dezember...). Trotzdem bin ich gestern da hin gefahren, habe aber nicht so richtig gefunden was ich gesucht habe. Ich muss wohl nochmal genauer recherchieren, von welcher Seite man da am besten rangeht. Es wurde überall fleißig gebaut und immerhin eine neue Brücke habe ich gefunden und sogleich fotografiert. Quasi zwischen Zsolnay-Fabrik und dem neu gebauten Science-Center (Bilder davon gabs schonmal, da war ich drin, als Katharina hier war) ist noch eine Konzerthalle entstanden. Mir ist der Bau ein wenig zu glatt und abweisend, aber an sich nicht uninteressant. Nächsten Donnerstag findet da ein Konzert statt, ich hoffe, dass ich das trotz diverser Hausarbeiten und Hausaufgaben schaffe, da hinzugehen.
Abends waren wir dann noch im Tanztheater. Uff, also, irgendwie.... supermodern, expressiv, körperbetont und leider für mich völlig unverständlich. Dummerweise musste man (Studiobühne) auch noch auf Podesten ohne Lehne sitzen, sodass ich danach auch noch völlig verspannt war. Und warum muss eigentlich immer alle Musik so laut sein? Als es losging hab ich gedacht, mir zerplatzt das Trommelfell. Sind denn alle anderen Menschen schwerhörig? Für mich ist das eher ein Zeichen dafür, dass die Macher Angst haben, man könnte auch nur eine Sekunde abschweifen vom Geschehen auf der Bühne. Deswegen macht man psychedelische Musik so laut dass... ja, dass ich gerne rausgehen würde! Also bei mir hat die Strategie keinen Erfolg! Aber gut, unter den vielen kulturellen Erlebnissen, die ich bis jetzt hatte, darf auch mal ein fauler Apfel dabei sein.
Heute ist schönes Wetter und ich werde mich mittags auf dem Weg zum Fernsehturm machen. Fotos gibts dann natürlich zu sehen. Und heute in zwei Wochen sitze ich mit meinen Eltern im Zug nach Hause. Sachen gibts...

Samstag, 4. Dezember 2010

Fündig geworden



Ihr kennt das ja sicherlich - eigentlich sollte man über seiner Hausarbeit sitzen, aber es fallen einem Sachen ein, die man schon immer mal wissen wollte. Ich z.B. hab heute endlich mal ein Foto von diesen komischen grünen Früchten gemacht, die hier so rumliegen und zu matschigen braunen Flecken plattgefahren werden. Nun, ich bin ja ein großer Fan von Google und das hat sich auch heute wieder bestätigt. Denn, das einzige, was ich bei der Bildersuche eingegeben habe war "weird green fruit hungary" was soviel bedeutet wie "komische grüne frucht ungarn". Sofort wurden mir gefühlte hunderttausend Bilder ebendieser Frucht angezeigt, ich hab auf ein schönes draufgeklickt, bin auf einen Blog einer Amerikanerin gekommen, die jetzt in München lebt und vorher in Budapest gewohnt hat und in ihrem Blog geschrieben hat, wie die Dinger auf englisch heißen. Flux im deutschen Wikipedia eingegeben und schon hat man die Antwort: Milchorangenbaum. Diese grünen Kugeln können bis zu 15 cm Durchmesser haben und verströmen angeblich einen leichten Orangenduft. Davon hab ich noch nichts mitbekommen... Essen sollte man sie allerdings nicht. Hatte ich aber auch nicht vor.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Webcam

Meine Mutter hat mich auf die Idee gebracht, mal nach einer Webcam von Pécs zu suchen. Und tatsächlich gibt es eine! Hier ist der Link!

Bildung!

Online-Petition

Samstag, 27. November 2010

Plätzchen!!


Es ist gar nicht so einfach, hier Plätzchen zu backen!
Zunächst einmal muss man die Zutaten hier finden. Mit gemahlenen Mandeln hatten wir kein Glück. Im ganzen riesig großen Interspar waren keine zu finden. Unvorstellbar, aber was soll man tun? Also fielen die Vanillekipferl leider schon mal flach. Die restlichen Zutaten haben wir dann zum Glück gefunden - zum einen, weil viele auf Deutsch betitelt sind, zum anderen, weil Lisa so einen coolen Übersetzungscomputer hat.
Das nächste Problem ist die Küchenausstattung: hat man weder Rührgerät noch Nudelholz noch Förmchen, bleiben nur Plätzchen/Kekse über, die man einfach so formen kann.
Schließlich sind es dann die Schokobällchen geworden, die Mama auch immer macht und Haferflockenkekse, denen ich zunächst recht skeptisch gegenüber stand, die sich aber als absolut phänomenal herausgestellt haben!

Donnerstag, 25. November 2010

Dienstag, 23. November 2010

Winter...

Ich wusste jetzt gar nicht ob ich ein Ausrufezeichen hinter das "Winter" machen soll, und ob das jetzt eigentlich fröhlich klingen oder traurig klingen soll. Aber diese Option mit den drei Punkten erlaubt den nicht-entscheidungsfreudigen Schreibern wie mir, die ganze Sache den Lesern zu überlassen... aaahh, schon wieder!!
Naja, komm ich mal zum Ursprungsthema zurück: es wird Winter. Eigentlich schon seit einer ganzen Weile, aber hier in Pécs war ja dann doch so lange so tolles Wetter, dass ich mich schon gefragt habe, obs hier sowas wie nen fiesen, grauen, regnerischen November überhaupt gibt. Heute, nach 2 Tagen Dauerregen kenne ich die Antwort - Ja, gibt es!
Leider finde ich meinen Regenschirm nicht. Verliehen? Vergessen? Wer weiß das schon... Gut, dass es Regenjacken gibt.
Woran merkt man noch, dass Winter ist?
1. Es wird früh dunkel. Das ist gerade ganz praktisch, denn da ich ein Abends-Arbeitsmensch bin, kann ich eher anfangen zu arbeiten, weil man eher das Gefühl hat, dass man bald schon ins Bett muss.
2. Es wird kälter. Das ist zwar nicht schön, aber irgendwie halt doch. Viel Tee, Mützen tragen (die mit der neuen Frisur wirklich gut aussehen), irgendwo reinkommen und denken "Hach ist das schön warm hier!"
3. Lebkuchen und Spekulatius. Lebkuchen gibts in Ungarn tatsächlich das ganze Jahr über. Die sind groß und eine Halbkugel und sind entweder mit Schokozuckerglasur oder Vanillezuckerglasur. Lecker!
4. Weihnachtsdekoration in Kaufhäusern. Pécs als Stadt ist GAR NICHT dekoriert. So, wie wir es aus Deutschland kennen, dass dann in den Fenstern überall Lichter sind, Tannenbäume rumstehen usw., so ist das hier leider nicht. Aber es gibt ja das Arkad, das große Einkaufszentrum. Da von ausländischen Investoren betrieben, ist das genauso hässlich geschmückt wie jedes andere deutsche Einkaufszentrum auch. Am Anfang dachten wir zunächst, oh, wie geschmackvoll und zurückhaltend! Die haben in der Mitte so eine "Rotunde", da hatten sie drei so künstliche hohe Tannen mit Kunstschnee bedeckt hingestellt. Naja, wir wussten ja nicht, dass die noch nicht fertig waren mit dekorieren!! Inzwischen sind sie fertig und die Tannen sind nicht mehr alleine: es haben sich weitere Tannen dazugesellt, plus Lebkuchenhaus, Bach, Holzhütte, Reh, Hirsch, Dachs und allerlei anderes Getier. Außerdem natürlich Ranken aus künstlichem Tannengrün und riesige goldene Kugeln und Schleifen. Naaaja, was es in der Stadt nicht gibt, hat man wohl versucht, wieder wett zu machen.
5. Adventskalender. Ich habe die besten Eltern der Welt, denn ich habe nicht nur einen wunderschönen Papierkalender (Natürlich von Brück und Sohn, wie sich das gehört) mit dem Motiv der Frauenkirche, sondern auch noch einen Teeadventskalender (jeden Tag ein anderes Beutelchen), eine Tasse als Adventskalender (zum Freirubbeln) und den obligatorischen selbstbefüllten Kalender, den ich mit Hannah teile, worüber sie sich sehr gefreut hat. Ihr Gesicht wurde nämlich immer trauriger, als ich mein 2. Paket innerhalb einer Woche bekommen habe mit so vielen tollen Sachen drin.
6. Das Weihnachtsoratorium. Ich hatte ja geschrieben, ich gebe Bescheid, sobald ich es das erste Mal gehört hab. Gestern wars soweit! :)

Ich bin mal gespannt, ob ich hier in Pécs noch Schnee erlebe, bevor ich wieder abfahre!
Hier noch ein paar Eindrücke aus dem dunklen Pécs:

Sonntag, 21. November 2010

Kultur und Party!

Gestern waren wir ja nun schließlich und endlich im Konzert. Stattgefunden hat es in "Kertvaros", die so genannte Gartenstadt im Süden von Pécs. Wer sich da jetzt was beschauliches vorstellt, hat sich getäuscht. Das einzig schöne da sind die deutschen Discounter.... Ansonsten ist das eine Ansammlung von Plattenbauten. Inmitten dieser findet man dann Kreisförmig angeordnet ein Gymnasium, eine Sporthalle und ein Kulturhaus, wo verschiedene kulturelle Sachen stattfinden.
Gestern eben dieses Konzert, was unter dem Motto "Hilfe - Klassische Musik!" stand und vor allem für Kinder und Jugendliche gedacht war. Deswegen war der Eintritt recht billig und es wurde nur diese Simfonie gespielt, die ja recht kurz ist mit ca. 40-45 min. Am Anfang gab es also die Einführung, in der das Orchester auch ab und an entscheidende Stücke angespielt habe. Schade, dass ich die Erklärungen nicht verstehen konnte und auch nichts übersetzt wurde, das hätte mich wirklich interessiert. Es gab auch Plätze hinter dem Orchester und ab und an sogar Stühle zwischen den Musikern, vor allem für die Kinder. Die Musiker waren alle normal gekleidet und das Licht ist auch während des Konzerts hell geblieben. Es war wirklich süß, die Kinder zu beobachten. Zwei Reihen vor uns saß ein kleiner Junge mit seinem Großvater - sooo niedlich, die beiden zu beobachten. Wie er seine riesigen Hände auf den Kopf des kleinen (vielleicht 4 oder max. 5 Jahre) gelegt hat... hach.
Nach der Einführung gabs dann eine kurze Pause und dann wurde die Sinfonie gespielt. Akustisch war das in diesem Raum nicht so einfach, ich fand alles ein wenig durchweg zu laut und zu wenig differenziert. Aber die Qualität des Orchesters würde ich generell als hoch bezeichnen, so rein vom Bauchgefühl. Während ich schreibe, höre ich mir gerade eine Aufnahme von Nikolaus Harnoncourt an, und ich erkenne das Stück auf jeden Fall wieder... ;)
Mir hat der Anfang des zweiten Satzes am besten gefallen, wenn die Streichergruppen versetzt anfangen. Das hat echt nen Gänsehauteffekt. Und im vierten Satz hört man finde ich zum Teil auch die Neunte Sinfonie.
Als es vorbei war habe ich zu Hannah gesagt "Das kam mir vor wie 10 Minuten!" und sie dann "Mmmhhhh, wie spät ist es denn?" Ich dann die Uhrzeit gesagt, und sie dann "Ja, aber dann hat es ja viel länger gedauert!". Und das hat es ja auch. Aber auch ihr kam es nicht vor wie 40 Minuten. Einfach toll! Ich mag Beethoven.

Danach gabs dann das Kontrastprogramm. Da wir alle hungrig waren sind wir noch in die Stadt was essen gegangen, in so ein kleines Café, wo anscheinend jeden Abend eine Salsa-Party stattfindet. Da sind wir eine Weile geblieben, sind dann ins Wohnheim, haben da noch ein kleines Video für unsere Abschlusspräsentation nächsten Mittwoch gedreht und sind noch weg gegangen. Dementsprechend spät bin ich heute ins Bett gekommen und dementsprechend spät bin ich heute aufgestanden. Somit hab ich leider den Ausflug ins Thermalbad von Szigetvár verpasst, aber da ich mich in meinem Körper gerade eh nicht so wohl fühle... Dann bleib ich heute zu Hause und erledige meine diversen angefallenen Hausaufgaben. Einkaufen muss ich auch schon wieder. Das schöne Brot, dass ich bei dem besten Bäcker der Stadt gefunden hab (übersetzt: Tiroler Schwarzbrot - das ist mal was!!), war innerhalb von 2 Tagen aufgegessen...
Das Wetter wird hier langsam aber sicher sehr sehr ungemütlich und nass und kalt. Aber dann kommt man wenigstens ein bisschen in die Weihnachts-Winterstimmung. Sobald ich das erste Mal das Weihnachtsoratorium gehört habe, sag ich Bescheid... ;)
Haben in Deutschland denn die Weihnachtsmärkte denn schon offen??
Vielleicht kauf ich heute auch mal Lebkuchen.
So, jetzt seid ihr auf dem absolut allerneuesten Stand. Ich hoffe euch allen geht es gut und ihr seid gesund und munter?!
Bis bald!

Samstag, 20. November 2010

Sport und Kultur

Und wieder ist eine Uniwoche vorbei!
Ich hatte ein wenig mit Schlafproblemen zu kämpfen, was wohl an der Wohnheimsituation liegt - ich schlafe ein und wache so gegen 1 oder 2 auf. Der Grund: Party aufm Flur. Auch gerne bis morgens 6 Uhr. Das hatte in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch leider den Effekt, dass ich nach ca. 3 Stunden Schlaf absolut nicht in der Lage war um 7:30 aufzustehen und zum Englischkurs zu gehen. Also hab ich geschwänzt und mal richtig ausgeschlafen.
Abends gabs dann die letzte Country-Presentation von Kanada, Norwegen und Portugal.
Donnerstag bin ich nach dem Seminar hier zum Frisör gegangen. Das war zwar verhältnismäßig teuer (21 Euro umgerechnet), aber dafür sehr schick. Mir wurde intensiv der Kopf gewaschen, inklusive Kopfmassage, ich habe mich ausführlich mit der Frisörin beraten (die war ursprünglich Ungarin, ist aber in Bayern aufgewachsen und dann wieder zurückgekommen, sodass die Verständigung absolut kein Problem war) und dann hat sie ne Stunde an mir rumgeschnippelt. Das Ergebnis ist ganz lustig, muss mich wie immer erstmal dran gewöhnen. Die Frisörin, bei der ich vorher hier war, hatte mir ja ganz extreme Stufen verpasst, sodass das zum Schluss sehr merkwürdig aussah. Am Hinterkopf die Haare waren extrem kurz, die im Nacken wurden immer länger. Jetzt ist alles mehr angeglichen und ist deswegen mehr Kurz- als Langhaarfrisur.
Aber überzeugt euch selbst:

Gestern habe ich es leider nicht geschafft zur Lesung von Maike Wetzel zu gehen, die hier zur Zeit Stadtschreiberin ist. Aber am Montag werde ich wohl zur Abschlusslesung gehen. Aber ich habe gestern die Karten für das Konzert heute gekauft. Beethoven's 7. Das war vielleicht ein Drama! Erstmal muss man ja rausfinden, an welchen der 4 Stellen man die Tickets kaufen kann. Dann muss man noch rausfinden, wie viel sie kosten und so weiter. Also war ich vor drei Tagen im Ticketbüro der Philharmonie fragen. Da hieß es, für Studenten 600 HUF. Also ich allen möglichen Leuten Bescheid gesagt, wie viel es kostet und gefragt, ob sie nicht mitkommen wollen. Letztlich waren wir dann zu fünft und da 600 HUF nicht viel ist (etwas mehr als 2 Euro) hab ich gesagt, ich kauf die einfach für alle. Also wieder da hin, gesagt, dass ich die Karten jetzt kaufen will. Da hieß es auf einmal 11000 HUF. Ich: aber wieso denn das? Vorgestern hieß es doch noch, 600 HUF p.P. Ja, meinte die Dame dann, für Stehplätze. Ich gesagt, da kann ich die Karten jetzt nicht kaufen, ich weiß ja nicht, ob die anderen dann noch wollen. Dann ist mir noch eingefallen zu fragen, ob es noch andere Kategorien gibt. Und siehe da - natürlich! Aber die gute Frau hat mir direkt mal Karten für die teuerste Kategorie verkaufen wollen, ohne zu fragen! Also hab ich mir alles aufschreiben lassen, was die gute Frau nur mit äußerster Genervtheit fertig gebracht hat und dann bin ich wieder nach Hause, wieder alle Leute informiert. Gestern kommen wir da wieder hin, dieses mal zu dritt, da ich so viel Geld ja dann doch nicht auslegen konnte. Linda, eine deutsche Erasmusstudentin kann Ungarisch, sodass sie das dann in die Hand genommen hat. Und siehe da! Die Tickets haben wieder nur 600 HUF gekostet! Weil die Frau vorher dachte, ich meine ein anderes Konzert. KOMMUNIKATION sag ich da nur.
Also gehen wir heute abend ins Konzert. Ich bin gespannt wie viel von der 9., die ich ja sehr gut kenne, nun auch in der 7. steckt.
Gerade war ich mal wieder im Fitnessstudio. Da gabs leider auch ne Waage. Verdammt. Ich sollte öfter ins Fitnessstudio gehen und weniger Essen. Da die Küche mal wieder nicht funktioniert, wird das nicht so einfach werden, dann fängt man nämlich interessanter weise an, mehr und immer wieder zwischendurch zu essen. Oder man geht in Restaurants essen. Das trägt hier nur leider auch nicht zu einer guten Figur bei.
Naja, ich werde auf jeden Fall berichten, wie das Konzert war!
Bis dahin!!

Dienstag, 16. November 2010

Countdown

Es ist unfassbar, aber ich bin nur noch 4 Wochen und 3 Tage hier! Momentan hab ich auch so viel zu tun, dass die Tage gut ausgefüllt sind.
Bilanz meines Studiums werden folgende vollbrachte Leistungen sein:
- ein angefangener Ungarisch-Kurs: zählt nicht
- Business English Advanced: Tests und Essays und ne Menge neuer Vokabeln
- Business English Intermediate: Hausaufgaben und Essays und ne Menge neuer Vokabeln
- Introduction in Museum Studies: Museumsbericht (10 Seiten über das Museum der schönen Künste in Budapest) + Museumsprojekt (muss noch gemacht werden - didaktische Konzeption eines Museums und eines speziellen pädagogischen Angebotes)
- Learning Cities and Regions: eine Hausarbeit von min. 5 Seiten (Sitz ich grad dran: Bildungsberatung als ein Schwerpunkt des Programms "Lernende Regionen")
- Introduction in Lifelong Learning: eine Hausarbeit von min. 5 Seiten (wird wahrscheinlich sowas wie: Anforderungen an Lehrpersonen in der Erwachsenenbildung unter Berücksichtigung des Konzeptes des Lifelong Learning)
- New Trends in Human Resources: 1 Präsentation (What great managers do differently) + eine schrifliche Hausaufgabe (kommt noch)
- Work Life Balance: 1 Präsentation (Work Life Balance - Umsetzung in der Penguin Group) + eine schriftliche Hausaufgabe (kommt noch)

Aaaahhh - noch ganz schön viel zu tun in der nächsten Zeit...
Aber da es schon um 5 Uhr dunkel wird, kann man eh nicht mehr so viel draußen machen.

Donnerstag, 11. November 2010

Erkenntnisse III

1. Die Universitäts- und Lernkultur in Ungarn unterscheidet sich von der in Deutschland doch erheblich. Hier kontrolliert der Dozent am Anfang selbst mit Strichliste, ob alle da sind. In den meisten Kursen sitzt man wie früher in der Sekundarstufe 1 - hintereinander in Bankreihen und bei Tests muss man sich auseinandersetzen. Es herrscht absolut keine Diskussions- oder Austauschathmosphäre. Der Lehrer sagt was. Und so ist das dann auch.
2. Es gibt Hochschullehrer, die treiben dieses Prinzip auf die Spitze - erlebt am Mittwoch. 6 (!!!) Stunden Blockseminar, der Dozent hat 6 Stunden ununterbrochen geredet. Er ist eine halbe Stunde zu spät gekommen (was bei einer Anfangszeit von 9:00 schon was ausmacht) ohne sich zu entschuldigen, hat nicht einmal gefragt, ob wir was verstanden haben, was wir davon halten, ob wir eigene Erfahrungen mit dem Thema haben oder sonstwas. Und der kam aus der Erwachsenenbildung!!!! Ich dachte wirklich, ich werd nicht mehr... Und der Hammer ist ja auch noch: ich hab keine Ahnung, von was der geredet hat. Ich hab mir dann gewagt, mal ne Zwischenfrage zu stellen in der Hoffnung, dass ichs dann verstehe. Aber keine Chance. Das war unfassbar unbefriedigend. Und jetzt muss ich da auch noch ne Hausarbeit schreiben. Meine Motivation? = 0
3. Es gibt Wirtschaftsstudenten, die wissen weniger über Wirtschaft als ich. Begriffe wie Eurozone, OECD und wie man die Arbeitslosenrate zusammenrechnet sollte man ja eigentlich schon erklären können. Konnte in dem Wirtschaftsenglischkurs aber keiner der Wirtschaftsstudenten. Mmmhhhh. Allgemeinbildung? Sowas wie Gemeinschaftskunde in der Schule?
4. Soviel wir auch über unser eigenes Schulsystem in Deutschland meckern mögen und so entsetzt alle immer über die PISA-Ergebnisse sind: wenn man in Deutschland die Schulbildung genießt, daran partizipieren kann (Sprachkenntnisse und Intelligenz vorausgesetzt) und will, hat man wirklich alle Chancen der Welt. Wir werden mit Wissen, Kenntnissen und Fähigkeiten ausgestattet. Oder zumindest habe ich das Gefühl, dass das bei mir der Fall war (Sächsisches Schulsystem...). Sich selbstständig Sachen zu erarbeiten, Referate halten, kritisch Sachen hinterfragen - das hab ich zwar auch an der Uni vertieft gelernt, aber mit den Basiskenntnissen bin ich schon von der Schule gegangen. Ich glaube, wir sollten uns selbst und unser Potential nicht unterschätzen.
5. A pro po Potenzial: kann es sein, dass wir generell zu sehr auf unsere Fehler und Schwächen konzentriert sind? Und Pädagogen im Speziellen? Warum versuchen wir ständig, uns in Bereichen zu verbessern, in denen wir kein Talent haben, oder aus jedem einen Alleskönner zu machen? Menschen haben nunmal blinde Flecken und es gibt Sachen, die lernt man nunmal nicht (Mathe, Chemie, Breakdance, Ungarisch). Ist es nicht engergiesparender und befriedigender, sich das einfach einzugestehen und umso mehr an seinen Talenten und Stärken zu arbeiten? Denn das motiviert, macht glücklich, gibt Auftrieb und hat langanhaltenden Erfolgt. Es wird Leute auf der Welt geben, die das können, was ich nicht kann. Und somit gibt es doch auch kein Problem, oder?
6. Problem: rausfinden, was die eigenen Stärken und Talente sind. (Vorschläge willkommen...)
7. Ungarische Herbste sind traumhaft.
8. Ein Semester in Pécs ist definitiv genug für mich.
9. Kammerjäger versprühen eklig stinkendes Zeug gegen Kakerlaken.
10. Ich war mal wieder im Fitnessstudio. Muskelkater kann der beste Schmerz der Welt sein! Und wenn man das Laufband zu schnell abstellt, dann fühlt es sich an, als würde man fliegen.... ;)

Freitag, 5. November 2010

Was auf die Ohren!

Gabs gestern!
Hier findet gerade das Balkan World Music Festival statt mit einer Menge Konzerte und Vortragsreihen. Gestern waren wir hier beim Eröffnungskonzert. Zuerst hat Félix Lajkó gespielt, ein Geiger, der klassische Musik mit ungarischer und anderer osteuropäischer und zentraleuropäischer Musik und Jazz mixt. Hört sich verrückt an, wenn mans schreibt, und genauso verrückt hat sichs auch angehört. Mir wars zwar manchmal zu laut und zu hoch aber insgesamt sind wunderschöne Klanglandschaften entstanden. Im wahrsten Sinn des Wortes, denn ich hab ab und an die Augen geschlossen (ich war nämlich auch ganz schön müde) und da hatte ich wirklich Landschaften vor meinem inneren Auge.
Danach hat noch eine türkische Band gespielt - und die haben die Aula der Medizinfakultät wirklich gerockt. Sowas! Die heißen Mercan Dede Secret Tribe und ich hab mir auch die CD gekauft. Leider gibt die absolut nicht wieder, was wir da gestern gehört haben. Und ich habe das erste Mal in meinem Leben Derwische gesehen!! Wikipedia sagt: Der ekstatische Trancetanz (sema), der im Mevlevi-Orden der Türkei ausgeübt wird, gilt als eine der körperlichen Methoden, in religiöse Ekstase (majdhb, fana) zu verfallen und mit Allah in Kontakt zu kommen (siehe auch dhikr).

Das sah echt toll aus! Wie lange die sich auf der Stelle gedreht haben, in ganz schweren Gewändern, so schnell, und als die Musik aufgehört hab, konnten die sogar noch gerade stehen. Ich hätte wahrscheinlich schon nach 1,5 min geko... naja, ihr wisst schon.

Das ist wirklich was, was mich hier begeistert: auch schon diese Jazzband, die ich mit Katharina gesehen hab, war einfach richtig gut und ganz anders, als alles, was ich bis jetzt gehört habe. Ich werde hier, was die Musikalisch-kulturelle Seite angeht, immer wieder sehr sehr angenehm überrascht!

Noch in einer anderen Beziehung gabs die letzten zwei Tage was auf die Ohren - ich hatte tatsächlich zum ersten Mal inhaltlich relevante Seminare! "New Trends in HR" und "Work Life Balance", beides bei Terry George, einem 65 Jahre alten Engländer, der auch aus der Erwachsenenbildung kommt. Bis jetzt bin ich ganz zufrieden, mal schauen, wie die nächsten 6 Wochen werden. Es ist auf jeden Fall anstrengend, 4 Stunden nur englisch zu hören und zu sprechen - aber eine hervorragende Übung, vor allem, weil er Muttersprachler ist.
Nächste Woche halte ich auch schon die erste Präsentation.... Thema: was gute Manager richtig machen. In Bezug auf Personalmanagement. Na da kann man ja noch was lernen.
Morgen machen wir eine Führung durch das Zsolnay-Viertel. Das wird hoffentlich auch interessant, nachdem ich schon 2 mal im Zsolnay-Museum war und nicht sehr begeistert.

Ich hoffe, euch gehts gut?
Liebe Grüße

von Christiane, deren Waden inzwischen so fett sind (entweder vom essen oder vom vielen laufen oder von beidem) dass sie nicht mehr in ihre tollen teuren Stiefel passt. :(

Dienstag, 2. November 2010

Wien - die Traumstadt















Ich weiß nicht woran es liegt, aber irgendwie kam mir Wien bei diesem Besuch noch schöner vor als vor 4 Jahren - vielleicht, weil ich mich momentan in Pécs aufhalte? Ich weiß es nicht, auf jeden Fall haben wir wunderschöne Tage gehabt, viel gesehen und viel gegessen.
Freitag abend sind wir 20:30 in unserem Appartement angekommen und sind direkt nochmal in die Stadt - beleuchtet sehen die ganzen alten Gebäude am Ring und die Hofburg fast schöner aus als am Tag. Im MQ (Museumsquartier) daily haben wir noch superlecker und preiswert gegessen, sind viel rumgelaufen und schließlich ins Bett. Samstag haben wir eine Mammuttour gemacht: Oper, Kärntner Straße, Stephansdom, Graben, Freyung, altes Rathaus, Holocaust-Mahnmal, Michaelerplatz, Hofburg, Nationalbibliothek, Mozart-Denkmal, Mariahilfer Straße, Naschmarkt, Secession, Prater. Noch Fragen? Man muss allerdings dazusagen, dass wir uns das alles nur von außen angeschaut haben, da wir bei dem Traumwetter, das wir hatten, keine Lust hatten, irgendwo reinzugehen. Dazwischen haben wir natürlich immer mal wieder was gegessen. Z.B. eine Sachertorte im Café Griensteidl an der Hofburg. ;)

Sonntag morgen sind wir dann nach Bratislava gefahren. Das geht vom Südbahnhof aus ziemlich unproblematisch mit so einer Direktverbindung. Der Südbahnhof wird gerade komplett umgebaut, wir haben kurzfristig gezweifelt, dass da überhaupt ein Zug fährt. Hat aber gut geklappt und für 14 Euro hin und zurück lohnt sich das auch mal, das ist so ein Angebot, wo man sogar die öffentlichen Verkehrsmittel in Bratislava mit dabei hat.
Bratislava hat eine ganz hübsche Innenstadt und viele nette Cafés, eine blaue Kirche und eine niegelnagelneu renovierte Burg.
Abends sind wir dann wieder nach Wien gefahren und haben in einem Beisl im süßen Stadtteil Spittelau gegessen - natürlich hab ich mir ein Wiener Schnitzel bestellt - ein TRAUM!!! Hach, das können die eben, die Österreicher. Danach sind wir noch zur Karlskirche gefahren, um sie uns bei Nacht anzuschauen - sehr beeindruckend. Und da zu dem Zeitpunkt auch noch alle Konzertgänger aus dem Musikverein gekommen sind, haben wir uns ins Foyer geschlichen und uns das auch noch angeschaut. Ich wäre auch gern in das Konzert gegangen - Das französische Nationalorchester und Daniele Gatti haben nämlich das Verdi-Requiem gespielt. Aber es gab nur noch eine Karte für 90 Euro und ich hatte nur Jeans und ne Fleecejacke mit. :(

Montag stand dann im Zeichen der Schlösser. Wir haben zunächst mal unsere Rucksäcke im Westbahnhof eingeschlossen (an dem gerade auch gebaut wird) und sind nach Schönbrunn gefahren. Als wir die Eintrittspreise gesehen haben, ist uns ein bisschen schlecht geworden, sodass wir einfach nur durch den Park gelaufen sind, und hoch auf die Gloriette. In dem Café dort habe ich mir nochmal eine Sachertorte gegönnt. Die war zwar auch schweineteuer, aber da hat sich wirklich jeder Cent gelohnt - das war die beste, die ich bis jetzt gegessen habe. Sowas von saftig, ich will gar nicht wissen, wieviele Eier die auf eine Springform verwenden...
Dann sind wir zur Karlskirche gefahren und von dort zum Belvedere gelaufen, uns den Park angeschaut, wieder zum Naschmarkt gefahren, dort im Kaffeehaus noch Schinkenfleckerl gegessen, das Gepäck im Westbahnhof geholt und wieder ins Auto gestiegen.
Schön wars, Babá Wien! Wir sehen uns wieder...

Freitag, 29. Oktober 2010

Erfolgserlebnis II und Wochenende!!

Es ist geschafft!!! Endlich ist die Hausarbeit für Herrn Bremer fertig. Hat ja auch lang genug gedauert. Nun hoffen Lisa und ich natürlich, dass sich die ganze Mühe und der Aufwand gelohnt haben. Es gab natürlich die üblichen - verdammt, wir haben vergessen, das oder das zu schreiben und Aaaahh, alle Nummern sind falsch - Katastrophen, aber jetzt ist es als PDF Dokument verschickt und damit ist die Sache endgültig gelaufen.
Heute beginnt also das Wochenende und Lisa und ich fahren mit ihrer Mitbewohnerin und deren Freundin mit dem Auto nach Wien. Einen Tag wollen wir auch nach Bratislava. Da am 1.11. irgendwie überall Feiertag ist (auch in Bratislava) wissen wir noch nicht so recht, wann wir fahren.
Ansonsten freue ich mich, mit Euro zu zahlen, verstanden zu werden, alle Schilder und Speisekarten lesen zu können und Sachertorte zu essen ;)!
Am Montag spät Abends sind wir dann irgendwann wieder hier in Pécs. Wenn ich mich nicht von Wien nach Deutschland absetze...
Ihr hört mich dann wieder!
Liebe Grüße und Servus!

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Erfolgserlebnis!!

So, ich bin sooo stolz auf mich! Ich habe das erste mal in meinem Leben Semmelknödel selbst gemacht. So richtig. Nicht mit den fertigen im Plastebeutelchen oder zum anrühren. Nein. Ich habe mir vorgestern drei Zsemle gekauft (sowas wie die deutschen billigen Kaiserbrötchen, nur mit noch weniger Inhalt), habe sie trocknen lassen, heute abend klein geschnitten, mit einem Ei und einer Tasse warmer Milch vermengt, die Masse stehen lassen und schließlich kleine Bällchen geformt und ins kochende Salzwasser geschmissen, die Hitze runtergedreht und sie friedlich ziehen lassen. Und sie sind NICHT auseinandergefallen. Und haben perfekt geschmeckt, die Konsistenz ein Traum. Hach. Ein bisschen Petersilie wär noch schön gewesen, aber hey, fürs erste Mal finde ich das echt gut. Leider sind sie schon aufgegessen, sonst könnte ich jetzt ein Foto machen. Das nächste Mal, denn das gabs sicher nicht zum letzten Mal.
Gehts euch allen gut???
Fühlt euch gedrückt von einer dicken und runden und glücklichen Christiane

... was übrigens auch an der Massage liegen könnte, die ich mir heute gegönnt habe. 25 min für 8 Euro. Manche Seiten gefallen mir an Ungarn doch ganz gut.... ;)

Montag, 25. Oktober 2010

Die Basilika


So, endlich habe auch ich es geschafft, hineinzugehen. Und ich muss sagen, das hat sich wirklich gelohnt. Sie ist von der Raumaufteilung irgendwie typisch, aber auch anders. Groß auf jeden Fall. Leider wird
gerade auch viel renoviert, aber die Farben fand ich echt schön. Naja, macht euch einfach mal ein Bild!


















Samstag, 23. Oktober 2010

Ausflug nach Abaliget

Zunächst ein paar Eindrücke aus dem herbstlichen Pécs....

































Heute, Samstag bin ich mit Hannah nach Abaliget gefahren. Dazu mussten wir recht früh aufstehen, um einen der Busse zu nehmen, der die Ortschaften verbindet. Die Fahrt hat dann letztlich etwas mehr als eine Stunde gedauert. In Abaliget gabs außer 2 wunderschönen Teichen, einer süßen Kirche und der Höhle, wegen derer wir hingefahren sind, nicht viel zu sehen. Aber allein schon die Busfahrt durch die herbstlich gefärbten Laubwälder hat sich gelohnt. Die Höhle war auch schön, leider sind meine Fotos nicht so gut geworden wie erhofft, es war halt einfach ziemlich dunkel. Da heute der nationale Feiertag ist, was wir natürlich nicht wussten, fuhr der Bus zurück leider erst 2 Stunden später als geplant, sodass wir über eine Stunde damit beschäftigt waren, uns gegenseitig mit Hannahs Spiegelreflex zu fotografieren. Ich will auch eine... ;)
Die Ergebnisse bekommt ihr wo anders zu sehen, da der Blog ja öffentlich ist.
Gegen 6 waren wir dann endlich wieder zu Hause und sind beide ziemlich erschöpft. Aber es war ein wunderschöner Tag. Und mal wieder gibts den Beweis: Schönes kann so nah sein!