Samstag, 25. Dezember 2010

Sooo, es ist Weihnachten...

... und ich habe es nicht geschafft, innerhalb der Grenzen Ungarns einen letzten Blogeintrag zu verfassen. Die Zeit verging zum Schluss unheimlich schnell, viele viele (!!!) Sachen mussten in Koffern und Taschen verstaut werden, ich musste mich von lieb gewonnenen Menschen verabschieden, mich durch ein winterliches Pécs kämpfen und schließlich gedanklich zu Hause ankommen. All das hat viel Zeit und Energie gekostet.

Meinen Eltern hat Pécs, was im Schnee noch verschlafener war als sonst gut gefallen. Über die Menge des Gepäcks waren wir alle gleichermaßen schockiert. Auch ich habe nicht geahnt, dass es letztlich soo viel ist. Wir hatten schließlich 1 Reisetasche, 2 Koffer, 1 Reiserucksack, 1 Laptoprucksack, 2 Handtaschen und 1 Beutel mit Verpflegung. Aufgeteilt auf 3 Personen - da sind alle gut bepackt. Aber wir haben alles gut transportiert. In Pécs mit der Hilfe meiner geliebten VolanTaxen, in Budapest mit Hilfe von Muskelkraft und der Metro. Samstag nachmittag sind wir in Budapest angekommen, haben unser Zimmer in einem sehr hübschen, individuellen Hotel bezogen und haben uns auf den Weg in die winterliche Stadt gemacht. Abends und mit dem Schnee sieht Budapest einfach nur TRAUMHAFT aus!!! Aber es war sooo kalt, dass wir immer nur kurz draußen waren und viele Strecken mit der Metro oder Straßenbahn zurückgelegt haben. Wir haben dann noch bei "Menza" am Liszt Ferenc tér gegessen - sehr empfehlenswert!
Abends im Hotel habe ich dann die Badewanne genossen, was gar nicht so einfach war, denn durch das gechlorte Wasser und die Kälte hatte ich gefühlte Erfrierungen 1. Grades an den Beinen, und das tat richtig weh.
Sonntag morgen war der Plan, mit der Metro wieder nach Keleti zu fahren. Wir also unsere Koffer die Treppen runtergeschleppt. Da wird die Metro geschlossen!! Vor unseren Augen - und am Samstag haben wir die Zuverlässigkeit noch gelobt...
Naja, wir hätten dann Bus und Straßenbahn nehmen sollen. Das war mir aber irgendwie dann mit dem vielen Gepäck alles zu unsicher und anstrengend. Also: Taxi. Da man sich nicht auf die Budapester Taxifahrer verlassen kann (ich habe wirklich furchtbare Geschichten gehört), habe ich ihm einfach die Zahl Forint angeboten, die mir eingefallen ist. War ne dumme Idee, der Taxifahrer ist jetzt nämlich reich. Aber naja, wir sind schnell und sicher in Keleti angekommen, haben unsere Plätze im Eurocity bezogen und ich habe Abschied genommen.
In so einem Zug kann man lustige Sachen erleben!! An sich war die Fahrt wirklich schön, wir sind durch herrliche verschneite Landschaften gefahren, haben gequatscht, geschlafen, gelacht, im Speisewagen gegessen usw. Wir sind sogar pünktlich in Dresden angekommen!!
2 lustige Geschichten möchte ich aber noch aufschreiben:
1) Meine Mutter wurde von einem alten Herren in ein Gespräch verwickelt, in dessen Verlauf er ihr erzählte, dass er jetzt mit seiner Frau in Ungarn auf dem Dorf wohnt, ohne fließendes warmes Wasser usw., und dass sie Gänse, Hühner und Enten züchten. Sie fahren gerade zu ihren Kindern nach Berlin, um Weihnachten zu feiern. Und sie hätten Gänse, Hühner und Enten mit. Im Zug. Tiefgefroren. Auf der Gepäckablage, im Koffer. Bei der Vorstellung, wie die da langsam auftauen, hat es uns vor Lachen fast zerrissen...
2) Irgendwo in der Tschechischen Republik fing auf einmal ein Wecker an zu klingeln. Der Ton war schrill, laut und eigentlich nicht zu überhören. Und er war stetig und hörte nicht auf. Nachdem wir das eine ganze Weile ausgehalten haben und meine Eltern 5 mal nachgefragt haben, ob das auch wirklich nicht mein Wecker ist (NEIN!) hat sich mein Vater ein Herz gefasst und den alten Herren, der am 4er uns gegenüber saß, gefragt, ob es sein könnte, dass sein Wecker so laut klingele. Der hatte das gar nicht gehört und meinte dann, ja, das sei ihm schon öfter passiert. Mein Vater meinte daraufhin: meine Batterien halten nie so lange. Er dann; ja, meine schon, und der Wecker ist noch von meiner Mutti.
Ist das nicht putzig?? :)

Montag musste ich mit meiner Mutter erstmal nach Dresden, neue Hosen kaufen. Denn ich habe aus Ungarn nur Erfahrungen, Fotos usw. mitgebracht, sondern auch 6 Kilo mehr, sodass ich hier mit meinen Hosen langsam aber sicher ein Problem bekommen habe.

Gestern war dann auf einmal schon Heilig Abend... Echt verrückt.

In den besten Reisebeschreibungen interessiert uns doch der Reisende am meisten, wenn er sich nur zeigen mag. Wer eine Reise beschreibt, beschreibt damit sich immer auch selber.

Jean Paul, (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge

Freitag, 17. Dezember 2010

Fotos Budapest





















Winter Winter Winter... und Polen



Eigentlich sollte ich ziemlich genau jetzt meine Eltern vom Zug abholen. Da hat mir allerdings der strenge polnische Winter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn der Nachtzug steht irgendwo in Tschechien. Seit 3 Stunden. Also sitze ich hier im Hostel und warte... :(
Deswegen kommen jetzt ein paar Fotos vom verschneiten Pécs.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Vielleicht der letzte Post?!

Oder zumindest der vorletzte...
Ich sitze gerade in Budapest in einem Hostel und erhole mich vom heutigen Tag. Nachdem die letzten Naechte allesamt etwas kurz ausgefallen sind, weil ich das Leben im Wohnheim nochmal genossen habe und wir viele gute "Flur-Gespraeche" hatten, habe ich beschlossen, heute früh ins Bett zu gehen. Mal schauen, ob das klappt. Heute morgen musste ich auch wieder früh raus, um nach Budapest zu fahren. Im Zug hab ich mal wieder so tief und fest geschlafen, dass mich die Schaffnerin anschreien musste, damit ich aufwache und ihr mein Ticket zeige... Irgendwie kann ich Zügen einfach wunderbar schlafen. Ich hoffe, das hilft mir am Sonntag bei der 9-stündigen Rückfahrt.
Naja, in Budapest angekommen (Deli, nicht Keleti, dummerweise haben die hier den Fahrplan geándert) stand ich mal wieder an einem chaotischen ungarischen Bahnhof und hab den Abgang zur U-Bahn nicht gefunden. Typisch. Die Schilder sind manchmal echt ziemlich dumm angebracht. Dann wollte ich ein Tagesticket kaufen. Die Frau am Schalter hat leider weder "Tagesticket" noch "Daily Ticket" verstanden - AAAAHHHH. Aber gut, irgendwelche netten Leute, die dann übersetzen helfen gibt es immer.
Dann direkt weiter zum Hostel, das ist echt super. Ganz klein und familiár, soweit ich beurteilen kann sauber, mit Frühstück und allem drum und dran. Und 2 PCs zur freien Benutzung. Sonst könnte ich euch ja jetzt nicht schreiben. :)
Dann bin ich erstmal in die Grosse Synagoge. Ein Traum!!! Danach weiter zum Parlament. Und ihr werdet es nicht glauben, aber ich hab von der Vorderseite kein Foto machen können. Ich bin einfach nicht über die Strasse gekommen. :( Aber von der Rückseite siehts auch nett aus. Dann fix ein Sandwich gegessen und ab nach Ferihegy gefahren, um Lisa zu verabschieden, die ja das Semester mit mir zusammen weg war. Da ist mir ja fast ein bisschen sentimental ums Herz geworden...
Dann bin ich wieder in die Stadt, auf den Weihnachstmarkt. Der ist echt ganz schön. Aber es ist soooooo kalt, dass ichs einfach nicht lange ausgehalten habe. Da ich eh noch einige Einkáufe und Bestellungen zu erledigen hatte, bin ich dann einfach ins Arena Plaza, eine grosse Shoppingmall gefahren. Da gibts námlich Stradivarius, Bershka, Tezenis und Calzedonia. Alles, was das Frauenherz begehrt...
Aber irgendwann kann man auch nicht mehr shoppen (mangelnde Kondition, mangelnde Konzentration, müde, mangelnde finanzielle Ressourcen)
Und jetzt sitze ich hier. Hab mir erstmal in Ruhe die Haare gewaschen, werde gleich noch was essen, und gehe ins Bett - wenn ich mich nicht im gemütlichen Gemeinschaftsraum mit Flachbildfernseher (gefühlte 2 Meter Bildschirmdiagonale) mit den Australiern verquatsche...
Morgen früh werde ich wieder mal zeitig aufstehen, um meine Eltern in Keleti abzuholen und mit ihnen hoffentlich erfolgreich nach Deli zu hetzen, um den Zug nach Pécs zu bekommen.
Samstag gehts dann auch schon wieder zurück nach Budapest. Und Sonntag endgültig nach Hause.
Fotos und ausführliche Berichte über dieses letzte bewegte Wochenende werden Anfang náchster Woche folgen.
Bye Bye'

Samstag, 11. Dezember 2010

Weihnachtsfeeling in Pécs


Jaja, die Weihnachtsstimmung, die kommt so langsam. Grad rieselt wieder ein bisschen Schnee. Wahrscheinlich bleibt er nicht liegen, aber man weiß ja nie. Inzwischen ist wenigstens die Stadt auch ein bisschen illuminiert. Vor der Basilika steht eine Krippe, und einen Weihnachtsbaum gibt es auch. Über die Dekoration des Einkaufszentrums habe ich ja schon berichtet. Nun sollt ihr alles auch noch verbildlicht bekommen:












Ansonsten gibt es nicht viel zu berichten. Gestern war mein letzter Unitag. Darüber bin ich ganz froh, da das Niveau hier leider einfach nicht sehr hoch war. Jetzt muss ich nur noch 2 Hausaufgaben erledigen und abschicken und mit einer Ungarin ein Projekt zu Ende schreiben. Dann passt das alles. Das merkwürdige daran ist, dass ich, wenn alles so klappt wie ich will, ich erst wieder in 10 Monaten Uni habe, da ich nächstes Semester gern ein Praxissemester einlegen würde. Aber das steht auch alles noch auf wackligen Beinen. Dafür müssen mir erst noch Sachen anerkannt werden, und ich muss eine gute, möglichst bezahlte Praktikumsstelle im Ruhrgebiet finden, die mir für 4 oder 5 Monate haben wollen.
Also drückt mir dafür die Daumen.
Heute in einer Woche bin ich mit meinen Eltern vielleicht gerade auf dem Weg nach Budapest. uiuiui. Ganz schön verrückt, wie schnell die Zeit hier verging.
Ich wünsche euch morgen einen schönen 3. Advent!
Bis ganz bald :)

Dienstag, 7. Dezember 2010

Misserfolge und Erfolge...

... können so nah beieinander liegen!
Am Sonntag wollte ich ja eigentlich auf den Fernsehturm. Naaja, der einzige Bus in zwei Stunden kam leider überpünktlich so dass er uns vor der Nase weggefahren ist. Grummel... da muss ichs irgendwie nochmal im Laufe der Woche versuchen. Das war ein Misserfolg.
Dann habe ich die Note für meinen Wirtschaftsenglischkurs (fortgeschritten) bekommen: eine 5. Was im ungarischen Notensystem eine deutsche 1 ist. Quasi. Wisst ihr was ich meine? Auf jeden Fall ein "sehr gut". Eigentlich wäre es nur eine 2 gewesen, so rein nach meinen Punkten (was ich auch schon ziemlich gut finde, dafür, dass ich nie gelernt habe und die Essays meistens noch nicht einmal nochmal durchgelesen habe), aber da meine Mitarbeit so gut war und den Kurs so sehr voran gebracht hat, hat sie mir ne 1 gegeben. Das erinnert mich stark an Schulzeiten zurück!!
Nun ja, heute morgen bin ich dann durch Zufall auf das Bild von einem schönen Haus gestoßen und ich dachte mir: na mal schauen, wo das ist. Google Maps hilft ja immer und tatsächlich - 13 min zu Fuß stand da. Leider habe ich irgendwo nen falschen Abzweig genommen... So ist der Spaziergang ein wenig länger geworden, aber das hat sich auf jeden Fall trotzdem gelohnt. Denn: 1. habe ich das Haus gefunden, und 2. gleich noch einen kleinen Supermarkt direkt hier in der Nähe.
Bild (vom Haus, nicht vom Supermarkt...):

Sonntag, 5. Dezember 2010

Neue Bauten, schlechte Kultur


Mal wieder ein längerer Bericht von mir, der die kulturellen Seiten von Pécs beleuchtet. Pécs ist ja bekannt für Zsolnay, diese spezielle Keramik, die sehr säureresistent und farbintensiv ist. Dies wurde und wird in Pécs hergestellt, aber viele der ehemaligen Fabrikhallen stehen inzwischen leer. Zum Kulturhauptstadtjahr sollte daraus nun ein Kulturviertel werden, wie so vieles ist das aber noch nicht fertig (wir haben Dezember...). Trotzdem bin ich gestern da hin gefahren, habe aber nicht so richtig gefunden was ich gesucht habe. Ich muss wohl nochmal genauer recherchieren, von welcher Seite man da am besten rangeht. Es wurde überall fleißig gebaut und immerhin eine neue Brücke habe ich gefunden und sogleich fotografiert. Quasi zwischen Zsolnay-Fabrik und dem neu gebauten Science-Center (Bilder davon gabs schonmal, da war ich drin, als Katharina hier war) ist noch eine Konzerthalle entstanden. Mir ist der Bau ein wenig zu glatt und abweisend, aber an sich nicht uninteressant. Nächsten Donnerstag findet da ein Konzert statt, ich hoffe, dass ich das trotz diverser Hausarbeiten und Hausaufgaben schaffe, da hinzugehen.
Abends waren wir dann noch im Tanztheater. Uff, also, irgendwie.... supermodern, expressiv, körperbetont und leider für mich völlig unverständlich. Dummerweise musste man (Studiobühne) auch noch auf Podesten ohne Lehne sitzen, sodass ich danach auch noch völlig verspannt war. Und warum muss eigentlich immer alle Musik so laut sein? Als es losging hab ich gedacht, mir zerplatzt das Trommelfell. Sind denn alle anderen Menschen schwerhörig? Für mich ist das eher ein Zeichen dafür, dass die Macher Angst haben, man könnte auch nur eine Sekunde abschweifen vom Geschehen auf der Bühne. Deswegen macht man psychedelische Musik so laut dass... ja, dass ich gerne rausgehen würde! Also bei mir hat die Strategie keinen Erfolg! Aber gut, unter den vielen kulturellen Erlebnissen, die ich bis jetzt hatte, darf auch mal ein fauler Apfel dabei sein.
Heute ist schönes Wetter und ich werde mich mittags auf dem Weg zum Fernsehturm machen. Fotos gibts dann natürlich zu sehen. Und heute in zwei Wochen sitze ich mit meinen Eltern im Zug nach Hause. Sachen gibts...

Samstag, 4. Dezember 2010

Fündig geworden



Ihr kennt das ja sicherlich - eigentlich sollte man über seiner Hausarbeit sitzen, aber es fallen einem Sachen ein, die man schon immer mal wissen wollte. Ich z.B. hab heute endlich mal ein Foto von diesen komischen grünen Früchten gemacht, die hier so rumliegen und zu matschigen braunen Flecken plattgefahren werden. Nun, ich bin ja ein großer Fan von Google und das hat sich auch heute wieder bestätigt. Denn, das einzige, was ich bei der Bildersuche eingegeben habe war "weird green fruit hungary" was soviel bedeutet wie "komische grüne frucht ungarn". Sofort wurden mir gefühlte hunderttausend Bilder ebendieser Frucht angezeigt, ich hab auf ein schönes draufgeklickt, bin auf einen Blog einer Amerikanerin gekommen, die jetzt in München lebt und vorher in Budapest gewohnt hat und in ihrem Blog geschrieben hat, wie die Dinger auf englisch heißen. Flux im deutschen Wikipedia eingegeben und schon hat man die Antwort: Milchorangenbaum. Diese grünen Kugeln können bis zu 15 cm Durchmesser haben und verströmen angeblich einen leichten Orangenduft. Davon hab ich noch nichts mitbekommen... Essen sollte man sie allerdings nicht. Hatte ich aber auch nicht vor.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Webcam

Meine Mutter hat mich auf die Idee gebracht, mal nach einer Webcam von Pécs zu suchen. Und tatsächlich gibt es eine! Hier ist der Link!

Bildung!

Online-Petition