Meinen Eltern hat Pécs, was im Schnee noch verschlafener war als sonst gut gefallen. Über die Menge des Gepäcks waren wir alle gleichermaßen schockiert. Auch ich habe nicht geahnt, dass es letztlich soo viel ist. Wir hatten schließlich 1 Reisetasche, 2 Koffer, 1 Reiserucksack, 1 Laptoprucksack, 2 Handtaschen und 1 Beutel mit Verpflegung. Aufgeteilt auf 3 Personen - da sind alle gut bepackt. Aber wir haben alles gut transportiert. In Pécs mit der Hilfe meiner geliebten VolanTaxen, in Budapest mit Hilfe von Muskelkraft und der Metro. Samstag nachmittag sind wir in Budapest angekommen, haben unser Zimmer in einem sehr hübschen, individuellen Hotel bezogen und haben uns auf den Weg in die winterliche Stadt gemacht. Abends und mit dem Schnee sieht Budapest einfach nur TRAUMHAFT aus!!! Aber es war sooo kalt, dass wir immer nur kurz draußen waren und viele Strecken mit der Metro oder Straßenbahn zurückgelegt haben. Wir haben dann noch bei "Menza" am Liszt Ferenc tér gegessen - sehr empfehlenswert!
Abends im Hotel habe ich dann die Badewanne genossen, was gar nicht so einfach war, denn durch das gechlorte Wasser und die Kälte hatte ich gefühlte Erfrierungen 1. Grades an den Beinen, und das tat richtig weh.
Sonntag morgen war der Plan, mit der Metro wieder nach Keleti zu fahren. Wir also unsere Koffer die Treppen runtergeschleppt. Da wird die Metro geschlossen!! Vor unseren Augen - und am Samstag haben wir die Zuverlässigkeit noch gelobt...
Naja, wir hätten dann Bus und Straßenbahn nehmen sollen. Das war mir aber irgendwie dann mit dem vielen Gepäck alles zu unsicher und anstrengend. Also: Taxi. Da man sich nicht auf die Budapester Taxifahrer verlassen kann (ich habe wirklich furchtbare Geschichten gehört), habe ich ihm einfach die Zahl Forint angeboten, die mir eingefallen ist. War ne dumme Idee, der Taxifahrer ist jetzt nämlich reich. Aber naja, wir sind schnell und sicher in Keleti angekommen, haben unsere Plätze im Eurocity bezogen und ich habe Abschied genommen.
In so einem Zug kann man lustige Sachen erleben!! An sich war die Fahrt wirklich schön, wir sind durch herrliche verschneite Landschaften gefahren, haben gequatscht, geschlafen, gelacht, im Speisewagen gegessen usw. Wir sind sogar pünktlich in Dresden angekommen!!
2 lustige Geschichten möchte ich aber noch aufschreiben:
1) Meine Mutter wurde von einem alten Herren in ein Gespräch verwickelt, in dessen Verlauf er ihr erzählte, dass er jetzt mit seiner Frau in Ungarn auf dem Dorf wohnt, ohne fließendes warmes Wasser usw., und dass sie Gänse, Hühner und Enten züchten. Sie fahren gerade zu ihren Kindern nach Berlin, um Weihnachten zu feiern. Und sie hätten Gänse, Hühner und Enten mit. Im Zug. Tiefgefroren. Auf der Gepäckablage, im Koffer. Bei der Vorstellung, wie die da langsam auftauen, hat es uns vor Lachen fast zerrissen...
2) Irgendwo in der Tschechischen Republik fing auf einmal ein Wecker an zu klingeln. Der Ton war schrill, laut und eigentlich nicht zu überhören. Und er war stetig und hörte nicht auf. Nachdem wir das eine ganze Weile ausgehalten haben und meine Eltern 5 mal nachgefragt haben, ob das auch wirklich nicht mein Wecker ist (NEIN!) hat sich mein Vater ein Herz gefasst und den alten Herren, der am 4er uns gegenüber saß, gefragt, ob es sein könnte, dass sein Wecker so laut klingele. Der hatte das gar nicht gehört und meinte dann, ja, das sei ihm schon öfter passiert. Mein Vater meinte daraufhin: meine Batterien halten nie so lange. Er dann; ja, meine schon, und der Wecker ist noch von meiner Mutti.
Ist das nicht putzig?? :)
Montag musste ich mit meiner Mutter erstmal nach Dresden, neue Hosen kaufen. Denn ich habe aus Ungarn nur Erfahrungen, Fotos usw. mitgebracht, sondern auch 6 Kilo mehr, sodass ich hier mit meinen Hosen langsam aber sicher ein Problem bekommen habe.
Gestern war dann auf einmal schon Heilig Abend... Echt verrückt.
In den besten Reisebeschreibungen interessiert uns doch der Reisende am meisten, wenn er sich nur zeigen mag. Wer eine Reise beschreibt, beschreibt damit sich immer auch selber.
Jean Paul, (1763 - 1825), eigentlich Johann Paul Friedrich Richter, deutscher Dichter, Publizist und Pädagoge